Europäische Heilpflanzen aus der Sicht der Chinesischen Medizin zu betrachten bedeutet, diese nach ihrem Temperaturverhalten (kühlend, neutral, wärmend), ihrem Geschmack (süss, sauer, bitter, aromatisch, scharf) ihrer Wirkrichtung (öffnend, adstringierend, absenkend, anhebend etc.) und ihrem Funktionskreisbezug (Leber-Galle, Milz-Magen etc.) einzuteilen.
Die verwendeten europäischen Pflanzen werden nach den obenstehenden Qualitäten klassifiziert und entsprechend der chinesischen Verschreibungsweise eingesetzt.
Im Unterschied zur westlichen Phytotherapie, werden die Heilpflanzen nicht als Einzelpflanzen verschrieben (Monotherapie), sondern mehrere Heilpflanzen in einer Rezeptur zusammengestellt, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
Eine Rezeptur wird dementsprechend genau auf das individuelle Disharmoniemuster (Beschwerde) zugeschnitten. Die Kräuter werden in Form von Tee oder als Tinktur eingenommen.